Glossar Buchstabe E
Mit freundlicher Genehmigung vom ZVK
EAP
Die erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP) ist eine intensive therapeutische Behandlung, die ambulant bei akuten und schwerwiegenden Erkrankungen angewendet wird. Sie beinhaltet z.B. bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen eine Kombination aus Massage, Fango, Krankengymnastik und gezieltem Muskelaufbautraining.
(Quelle:ZVK)
EbM: Evidenzbasierte Medizin
evidence (engl.) = Beweis, Nachweis; evidenzbasiert = auf der Grundlage von Beweisen;
Denk- und Vorgehensweise bei der Behandlung eines Patienten; Bei der medizinischen Behandlung wird sich hierbei auf klinische Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt, die einen Sachverhalt bewiesen oder widerlegt haben.
Bei der EbM werden auch etablierte Methoden, die unter Umständen seit langer Zeit angewandt werden, kritisch bewertet, sofern diese Methoden noch nicht systematisch hinterfragt worden sind.
Echokardiographie
Ultraschalldiagnostik des Herzens
Edikt
amtlicher Erlass (von Kaisern und Königen)
Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM)
Der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) ist die vereinbarte Abrechnungsgrundlage zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Spitzenverbänden der Krankenkassen und gilt für die Abrechnung von medizinischen Leistungen bei Kassenpatienten
(Quelle:ZVK)
Einlagefüllungen
= indirekte Füllungen; So genannte Einlagefüllungen (Inlays) werden aus Gold oder Keramik passgenau hergestellt. Inlays werden nicht direkt im Mund, sondern indirekt – beispielsweise über einen vorher genommenen Abdruck – in einem Labor oder in der Praxis angefertigt.
EKG
Elektrokardiogramm; (kardio- = Wortteil: Herz-) ; Herzstromkurve; Registrierung der elektrischen Aktivitäten der Herzmuskelfasern.
Eklampsie, Präeklampsie
schwere schwangerschaftsbedingte Erkrankung (Bluthochdurck, Krämpfe) im letzten Drittel der Schwangerschaft
Elektroakupunktur (EAV)
EAV heißt „Elektroakupunktur nach Voll“ und ist nach der Vorstellung des entwickelnden Arztes Reinhold Voll eine Behandlungsmethode, welche die traditionelle chinesische Medizin mit modernster Elektronik kombiniert. Akupunkturpunkte werden durch elektrische Reizung zum Zweck der Heilung stimuliert.
Elektroenzephalografie (EEG)
Methode zur Gehirnstrommessung mittels auf die Kopfhaut aufgeseter Elektroden.
Elektroenzephalogramm
Grafische Auswertung einer Elektroenzephalografie.
Elektrolyt
Stoff, der sich in wässriger Lösung in Ionen auflöst und dadurch Strom leitet.
Elektromyografie
EMG; elektrisches Messen von Muskelaktivität
Elektronische Gesundheitskarte
Ab 2006 soll schrittweise die elektronische Gesundheitskarte eingeführt werden. Sie löst die bisherige Krankenversicherungskarte ab. Während letztere derzeit lediglich Verwaltungsdaten des Inhabers wie Name, Geburtsdatum und Adresse speichert, soll der Nachfolger deutlich mehr leisten. Alle Versicherten werden eine elektronische Gesundheitskarte erhalten, mit der sie administrative Funktionalitäten wie die Abwicklung des elektronischen Rezepts erledigen. Darüber hinaus wird es aber jedem Versicherten freigestellt sein, ob er die zusätzlichen Funktionen, also den medizinischen Teil, nutzen möchte oder nicht. Ferner wird die Gesundheitskarte mit einer „europäischen Rückseite“ ausgestattet sein, die die Inanspruchnahme von Leistungen in den Mitgliedstaaten der EU ermöglicht.
(Quelle:ZVK)
Elektronische Patientenakte (EPA)
Die elektronische Gesundheitskarte soll auch die Einrichtung einer elektronischen Patientenakte ermöglichen. Mit den verschiedenen Ausbaustufen einer elektronischen Patientenakte (EPA) besteht in der Zukunft die Möglichkeit, alle behandlungsrelevanten Daten – vom Arzneimittelstatus bis hin zu diagnostischen Bilddaten – über die elektronische Gesundheitskarte gezielt und mit Einverständnis des Versicherten abrufen zu können. Nur wenn der elektronische Arztausweis und die Patientenkarte in das entsprechende Lesegerät gesteckt werden, ist ein Zugriff auf die Daten möglich.
(Quelle:ZVK)
Elektronischer Arztausweis
Eine Chipkarte soll Ende 2006/Anfang 2007 den papiernen Arztausweis bundesweit ablösen. Sie soll zur Identifizierung des Arztes dienen, verschlüsselten Versand von elektronischer Post und digitale Unterschriften ermöglichen. Ohne den elektronischen Ausweis kann der Arzt nicht auf die Patientendaten der elektronischen Gesundheitskarte zugreifen. Dies soll sicherstellen, dass kein Unbefugter solche Daten eingeben oder abrufen kann.
(Quelle:ZVK)
Elektronischer Arztbrief
Arztbriefe werden zu Befunden nach Untersuchungen und nach Krankenhausaufenthalten geschrieben und dienen der Kommunikation der Behandelnden untereinander. Die elektronische Gesundheitskarte sieht vor, dass Versicherte diese Arztbriefe freiwillig und selbstbestimmt weiterbehandelnden Ärzten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich zugänglich machen.
(Quelle:ZVK)
Elektronisches Rezept
In Zukunft werden mit Hilfe der Gesundheitskarte dem Versicherten Rezepte nicht mehr auf Papier, sondern in elektronischer Form zur Verfügung gestellt, entweder auf der Karte selbst oder auf einem durch die Karte zugänglichen „eRezept-Server“.
Nicht apothekenpflichtige Produkte und Leistungen wie zum Beispiel Heil- und Hilfsmittel sind zunächst nicht betroffen und werden weiter auf Papier verordnet.
(Quelle:ZVK)
Elektronystagmografie
Reizbarkeitstest der Gleichgewichtsorgane im Ohr, wobei unwillkürliche Augenbewegungen über Elektroden an Schläfen und Stirn aufgezeichnet werden.
Elektrookulogramm (EOG)
Messung der Augenbewegung
Elektrophysiologie
Die Elektrophysiologie befasst sich mit der Übertragung von elektrischen Signalen im Nervensystem. Mit elektrophysiologischen Untersuchungen können beispielsweise Sehnerverkrankungen diagnostiziert werden.
Elektroretinogramm (ERG)
Methode zur Untersuchung der Netzhautfunktion
Elektrotherapie
Die Elektrotherapie wird unter anderem angewandt:
– zur Schmerzbehandlung (Entzündungen z. B. am Periost = Knochenhaut),
– bei Durchblutungsstörungen,
– bei Erkrankungen des Bewegungsapparates,
– bei Lähmungen und Muskelschwäche.
Unter dem Begriff der Elektrotherapie werden alle Behandlungsverfahren zusammengefasst, bei denen elektrische Energie therapeutisch genutzt wird. Im menschlichen Körper spielt die Funktion elektrischer Impulse eine wichtige Rolle: durch sie werden Informationen über die Nerven weitergeleitet. Diese Tatsache macht sich die Elektrotherapie als Verfahren der Physiotherapie zunutze. Eingesetzt werden Stromimpulse verschiedener Frequenzen. Zur Behandlung können Elektroden direkt auf der Haut angebracht werden, der elektrische Strom kann aber auch duch Wasser geleitet werden (Stangerbad).
Nicht angewendet werden sollte die Elektrotherapie z. B. bei Verwendung eines Herzschrittmachers, während der Schwangerschaft oder bei akuten Entzündungen im Behandlungsgebiet (mit Ausnahmen: erlaubt ist z. B. die sogenannte „Iontophorese“ = Einführung von Ionen mit Salbe).
Elilmination
Aussonderung, Beseitigung
Embolie
(griech. embolus=Keil, Pflock; emballein=hineinwerfen) plötzlicher Verschluss eines Blutweges durch einen Pfropf bzw. der Folgezustand (Infarkt), der durch den Funktionsausfall des betroffenen Organs eintritt.
Embryo
Ungeborenes bis zur 12. Schwangerschaftswoche
Embryotransfer, ET
Das Einbringen von im Reagenzglas befruchteten Eizellen in die Gebärmutter.
endo-
(griech.) innen…
Endodontie
Oder auch Endodontologie ist die Teilwissenschaft der Zahnheilkunde, welche sich mit der Diagnose und Therapie von Zahnnerverkrankungen und deren Folgen beschäftigt. Laienhaft wird sie auch als Wurzelbehandlung bezeichnet. Die Endodontie ist eine bewährte Methode der Zahnerhaltung. Es werden dabei die Gewebereste des infizierten Nervs sowie die aktiven Keime aus dem Wurzelkanalsystem entfernt.
endokrin
in den Blutkreislauf Stoffe (Hormone) absondernd
endokrine Organe
Organe (z.B. Schilddrüse), die endokrin tätig sind, also vor allem oder ausschließlich Hormone in den Blutkreislauf absondern.
Endometriose
Gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Tritt meist an Eierstöcken oder Eileitern auf. Entstehung und Ursachen sind allerdings noch ungeklärt.
Endoprothese
Prothese zur Einpflanzung in das Körperinnere (z.B. künstliche Hüftgelenke)
Endoskop
Flexibler Schlauch, an dessen Ende sich eine Lichtquelle und eine Kamera befinden.
Zum Betrachten der inneren Organe oder beispielsweise Gelenke auf einem Monitor.
Endoskopie
Betrachtung von Organen mittels eines Endoskops; teilweise kombiniert mit operativen Eingriffen.
endotracheale Intubation
Beatmungsschlauch wird über Nase –nasotracheal- oder Mund –orotracheal- in die Luftröhre geschoben
Entero-
Wortteil: Darm-, Darmtrakt-
Entwicklungsdyslexie / -dysgraphie
Schwere Störung des Schriftspracherwerbs. Dyslexie steht für Lesestörung, Dysgraphie für Rechtschreibstörung.
Enzym
Enzyme sind körpereigene Eiweißstoffe, die für viele Stoffwechselprozesse im Körper verantwortlich sind bzw. die Umsetzung bestimmter Stoffe beschleunigen.
Epidemiologie
Lehre von der Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten und Gesundheitsstörungen; berücksichtigt werden auch Ursachen, Risikofaktoren, Verlauf und volkswirtschaftliche Folgen.
Epiduralanästhesie
lokale Anästhesie, Anästhetikum wird in den Kreuzbeinkanal gespritzt
Epikutan-Test
Allergietest, bei dem die zu testenden Stoffe mit einem Testpflaster auf die Haut geklebt werden. Das Ergebnis wird bis zu drei mal nach gewissen Zeitintervallen an der Hautreaktion „abgelesen“.
Epilepsie, Fallsucht
(von griech. „anfallen“, „ergreifen“); Krankheitsbild, bei dem wiederholt Krampfanfälle auftreten; die Ursachen können unterschiedlich sein (zum Beispiel hirnorganische Erkrankungen, Stoffwechselstörungen); unter Umständen ist keine Ursache erkennbar.
Ereigniskorrelierte Potentiale (EKP)
Bestimmte Wellenformen im Elektroenzephalogramm, die in Sinneswahrnehmungen oder bewusster Hirntätigkeit begründet sind.
Ergometer
Fahrradartiges, feststehendes Sportgerät, das erbrachte Leistung, etwa während eines Belastungs-EKG, misst.
Ernährung
Grundlage für die Lebenserhaltung aller Lebewesen. Für den Menschen steuert sie über die reine Existenzerhaltung hinaus sein körperliches, geistiges, psychisches und soziales Wohlbefinden. Der bewusste Umgang mit Speisen und Getränken ist eine wesentliche Dimension der menschlichen Kultur. Eine hochwertige Ernährung ist eine Voraussetzung für die menschliche Gesundheit. Durch die Aufnahme minderwertiger oder schädlicher Lebensmittel kann die körperliche Gesundheit nachhaltig geschädigt werden. Ein großer Teil der Gesundheitsprobleme ist Folge falscher, mangelhafter oder unzureichender Ernährung. Die Folgen einer falschen Ernährung zeigen sich oft erst Jahrzehnte später.
Ersatzkasse
Träger der gesetzlichen Krankenversicherung
Ursprünglich wurde eingegrenzt, wer einer Ersatzkasse beitreten durfte. Diese Eingrenzung erfolgte beispielsweise nach Berufsgruppe oder -stellung, Bezirk oder regional.
Seit 1996 sind die Ersatzkassen „offen“, das heißt, dass jeder Versicherungspflichtige sich dort versichern kann.
Erst-Trimester-Screening
Blutuntersuchung und Ausmessen der Nackenfalte des ungeborenen Kindes zur Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenabnormalität innerhalb der 11.-13. Schwangerschaftswoche. Je dicker diese Falte, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Erbanlage.
Erythrozyt
rotes Blutkörperchen; transportiert Sauerstoff im Organismus.
ESWL
Methode zur Nierensteinzertrümmerung mittels Stoß- /Schallwellen. Hierzu werden die Stoßwellen von außen auf den Stein gerichtet und dieser wenn möglich so weit zertrümmert, dass die Überreste auf natürlichem Weg ausgeschieden werden können.
ethisch
sittlich; Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie, das sich mit dem menschlichen Handeln befasst.
Europäische Krankenversichertenkarte
Sie ersetzt den bisher bei Krankheitsfällen im Ausland üblichen „Auslandskrankenschein“ E 111. Deutsche Versicherte können dann mit dieser Plastikkarte oder einer Ersatzbescheinigung in Papierform ohne weitere Formalitäten im Ausland einen Arzt konsultieren, allerdings nur wegen Leistungen, die nicht der Zustimmung der Krankenkasse bedürfen.
(Quelle:ZVK)
exfoliativ
(lat.) schuppend
Exfoliativ-Zytologie
Gynäkologische Abstrichuntersuchung zur Krebsfrüherkennung.
Extensionstherapie
Streckung der Wirbelsäule
Extremität
obere bzw. untere Gliedmaße